Michael Wüstefeld

Michael Wüstefeld, geboren am 12.9.1951 in Dresden. Nach dem Abitur und Facharbeiterbrief (Maschinenbau) 1970 bis 1974 Studium der Kraftfahrzeug-, Land- und Fördertechnik an der Technischen Universität Dresden, 1974 Diplom-Ingenieur. Bis 1991 Arbeit in einem Ingenieurbüro in Dresden, 1992 arbeitslos, 1993 Büroassistent, seit Mai 1993 frei­beruflicher Autor. Im Dezember 1989 Mitbegründer der Schriftsteller-Assoziation Dresden. Ab 1996 Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums (Ost), seit 1998 des wiedervereinigten PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.

*  12. September 1951

von Michael (Merzenich) Braun

Essay

Michael Wüstefeld gehört zur Generation der in die DDR hineingeborenen Autoren, die – wie Uwe Kolbe bemerkt hat – „weder richtiges Heimischsein hier noch das Vorhandensein von Alternativen anderswo empfindet“; zu einer ebenso zornigen wie verunsicherten Generation, die nicht mehr enttäuscht werden konnte, weil sie an keine sozialistischen Heilsversprechen glaubte. Doch Wüstefelds biografischer und literarischer Weg unterscheidet sich auf signifikante Weise von dem vieler Generationsgefährten. Zum einen blieb er – nach dem Ausschluss aus einer vom DDR-Schriftstellerverband unterstützten Fördergruppe junger Autoren 1976, kurz nach der Biermann-Ausbürgerung – zu DDR-Zeiten außerhalb literarischer Verbände, was zur Folge hatte, dass sein Werk erst Mitte der 1980er Jahre durch Publikationen in der angesehenen Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ einer größeren Öffentlichkeit bekannt und zugänglich wurde. Zum anderen ...